Ein Garten in Norddeutschland

(: Pflanzen - Arten und Sorten - in der Geschichte und Mythologie :)
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Gentiana

wahrscheinlich wurde diese Gattung nach Genthios (180 – 168 v. Chr.), dem letzten König der Labeaten in Skodra (Nordalbanien) benannt, weil er oder einer seiner Ärzte die Heilwirkung der Wurzel des gelben Enzians (Gentiana lutea) erkannten.
Eine Sage aus den Alpen nennt den Enzian "Gotteschühlein", weil es unter den Füssen Jesu entsprossen sei, der einst einer kleinen Anzahl von Kindern die schöne himmelblaue Blume zum ersten Mal zeigt:

Wo aber diese Blume blüht,
da müsst ihr betend niederknien
und mit erhobenen Gedanken
dem Schöpfer alles Schönen danken.

Er lässt die Blumen unten blühen,
nach oben euren Blick zu ziehen;
Da wird dereinst im Himmelsgarten,
Viel größre Schönheit euch erwarten.


Von der Heiltüchtigkeit der Pflanze singt der Volksmund:

Wann einer ferner hat
Ein’ blöd’ und kalten Magen,
und klagt, er könne nicht
die Speisen wohl vertragen:
Der nehme dies Gewürz
Des Morgens nüchtern ein,
so wird von solcher B’schwerd
er bald befreiet sein.


Zu den hübschesten Arten des Enzians gehört der Kreuzenzian (Gentiana crucinata), hier spricht Söns davon, dass die Pflanze so benannt wurde, weil ihre Wurzel kreuzweise in der Mitte durchstochen ist.
Der Sage nach entstand dieser kreuzförmige Spalt durch einen vierschneidigen Speer, den einst der Herr selber durch die Pflanze stach, sie dadurch vor allen anderen wegen ihrer Heilkraft kennzeichnend.
Bei Hieronymus Bock heißt sie daher auch "Speerenstich" sie soll gegen Gift, ansteckende Krankheiten und als Liebestrank wirken, auch soll sie ihrem Träger überall beliebt machen.
Sie vertreibt den Veitstanz beim Vieh, wenn die Wurzel an einem Sonnabend vor Sonnenaufgang mit einem Pfennig ausgegraben, unter das Altartuch gelegt wird und dann vom Pfarrer, der nichts davon wissen darf, dreimal darüber Messen gelesen werden.
Der Enzian gehört auch zu den sogenannten "Dreisgenkräuter".
Der sogenannte "Frauendreißiger", vom 15. August (Mariä Himmelfahrt, in katholischen Gegenden als Tag der Kräuterweihe auch "Wurzweihtag" genannt) bis Mitte September (Mariä Geburt), gilt als der Zeitraum der alten Ernte- und Pflanzenkulte. Im "drizigest" sammelte man die "Dreisgenkräuter", die hier, wie es hieß, ihre größte Heilwirkung entfalteten.
Die Römer opferten in diesen Wochen dem Vegetationsgott Vortumnus (13. August), der Erntesegen verkörpernden Göttin des Überflusses Ops und dem Korngott Consus (21. und 25. August). Man kann davon ausgehen, dass in diesen Zeitraum die alten heidnischen Erntefeste fielen und dieses Brauchtum aus vorchristlicher Zeit mit Kirchenfesten und ihren Heiligen in Beziehung gebracht wurden. Die Tage um Mitte August zählen auf der ganzen Welt zu den "kritischen" Tagen, von denen man früher behauptete, dass Hexen und "böse Geister" an ihnen besondere Macht besitzen.


© Christiane Frost 3.3.2015



im Garten

Gentiana acaulis
Bodensee

Gentiana cruciata

Gentiana dahurica

Gentiana dinarica

Gentiana lutea

Gentiana pneumonanthe

Gentiana scabra

Gentiana sino ornata
Weißer Traum