Der Krokus
Die Blüten des Krokus erfreuen uns sowohl im zeitigen Frühjahr wie auch im Herbst. Kelchförmige Blüten mit leuchtenden Griffeln und Narben sind die Merkmale, durch Züchtungen ist das Farbspektrum sehr weit gefasst. Es gibt über 80 Krokusarten.
Man unterscheidet zwischen den Frühjahrsblühern und den Herbstblühern und noch einmal nach den Kulturansprüchen.
Zu den Frühjahrsblühern, die gut durchlässige Böden und volle Sonne mögen, gehören: C. tommasinianus, C. vernus, C. sieberi, C. chrysanthus, C. dalmaticus, C. sieberi, C. minimus, C. imperati,, C. biflorus, C. etruscus
Frühjahrsblüher für helle Standorte mit einem Boden aus einer Mischung von Lehm, Laubkompost und Kies oder Sand:
C. malyi, C. corsicus, C. baytopiorum, C. cvijicii, C. gargaricus, welcher aber einen feuchten, gut drainierten Boden bevorzugt.
Herbstblüher für gut durchlässige Böden in voller Sonne sind: C. hadriaticus, C. ochroleus, C. laevigatus, C. kotschyanus,
C. medius, C. pulchellus, C. speciosus, C. goulimyi
Herbstblüher für helle Standorte mit einem Boden aus einer Mischung von Lehm, Laubkompost und Kies oder Sand sind:
C. boryi, C. nudiflorus (mag es gern etwas feuchter), C. longiflorus, C. cartwrightianus,
Die Aufzählung ist keinesfalls vollständig.
Crocus sativus – der Safrankrokus wurde schon vor 3500 Jahren bei den Völkern zwischen Euphrat und Tigris als Kulturpflanze gezüchtet und als Nutzpflanze angebaut.
Der Name Crocus bedeutet "Faden" und "Safran" kommt vom arabischen "asfar" und bedeutet "gelb".
Die Völker der Antike benutzen den Safran zum Färben, aber auch zum Würzen und als Duftstoff.
Heute ist der Hauptproduzent von Safran - man braucht 120.000 Blüten bzw. 360.000 Fäden um ein Kilo Safran zu erhalten - Spanien.
Bekannt ist aber auch das Dorf Mund im Oberwallis/Schweiz für den Safrananbau.
In Griechenland trifft man nicht nur den Crocus vernus, den Frühlingskrokus, in den Hügel recht häufig an, sondern auch Crocus sativus, den echten Safran, den Herbstblüher. Über die ursprüngliche Herkunft gibt es allerdings nur Spekulationen, da ist von Kaschmir bis zum Mittelmeer die Rede. Auch wird bei den Überlieferungen nicht näher bezeichnet, ob es sich um den echten Safran oder um den Frühlingskrokus handelt. Zum Färben von Stoffen - darauf beziehen sich die meisten Überlieferungen – eignen sich beide. Crocus sativus war schon bei den alten Griechen in Kultur.
Der Krokus, ob nun der Safrankrokus oder der Frühlingskrokus, gehört zu den Blumen, die, wie Rose, Veilchen, Hyazinthe, Narcisse und Lilie, ihrer Blütenpracht wegen von den griechischen Dichtern der Antike, bei ihren Hymnen auf die Götter, genannt wurden.
Nach der Schilderung Homers spross auf dem Gipfel des Ida der Krokus neben der Hyazinthe und dem Lotusklee, als sich Zeus und Hera vermählten.
Persephone wurde von Hades beim "Rosen sich pflückend, Crocus und liebliche Veilchen" geraubt, um als seine Gattin mit ihm über die Toten zu herrschen. Demeter ließ daraufhin Saat und Ernte verkommen um nach ihrer Tochter zu suchen. Angesichts des Unheils, was über die Menschen kam, schickte Zeus, Persephone’s Vater, den Götterboten Hermes in die Unterwelt und gebot Hades, Persephone zurückkehren zu lassen. Hades gehorchte, legte aber Persephone einen Granatapfelkern in den Mund, so dass sie beschwipst aus dem Totenreich zurückkehrte.
Dies wiederum erboste Zeus und so musste Persephone ein Drittel des Jahres bei Hades verbringen und den Rest des Jahres, durfte sie bei ihrer Mutter Demeter bleiben.
Schiller’s Dichtung "Die Klage des Ceres" persiflierte Heine zum Teil in seinen "Neuen Gedichten – Unterwelt"
Blieb ich doch ein Junggeselle! -
Seufzet Pluto tausendmal -
Jetzt, in meiner Ehstandsqual,
Merk ich, früher ohne Weib
War die Hölle keine Hölle.
Blieb ich doch ein Junggeselle!
Seit ich Proserpinen hab,
Wünsch ich täglich mich ins Grab!
Wenn sie keift, so hör ich kaum
Meines Zerberus Gebelle.
Stets vergeblich, stets nach Frieden
Ring ich. Hier im Schattenreich
Kein Verdammter ist mir gleich!
Ich beneide Sisyphus
Und die edlen Danaiden.
|