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Botanik der Narzissen
Als Linné das System der Pflanzennamen schuf, übernahm er den lateinischen Namen Narcissus, denn die Beschreibung durch Ovid für diese Pflanze war und ist eindeutig.
Auch die Stellung der Narzissen im Pflanzenreich hat sich seit Jaume St. Hilaire, der die Klasse Amaryllidaceae 1805 schuf, nicht verändert, es gilt noch immer:
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Klasse: Monocotyledoneae
Überordnung: Liliiflorae
Ordnung: Asparagales
Familie: Amaryllidaceae
Gattung: Narcissus
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Die Auseinandersetzungen der Wissenschaftler über die Klassifikation hingegen hält bis heute an.
Die erste Klassifikation wurde 1812 von Salisbury erstellt, die letzte 1990 von John W. Blanchard, diese wird sich anscheinend gegenüber den Klassifikationen von Frederick G. Meyer (1960) und Abilio Fernandes (1968) durchsetzen.
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Klassifikation der Wildformen und Arthybriden
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Sektion Tapeinanthus
N. cavanillesii
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Sektion Serotini
N. serotinus
var. emarginatus
var. deficien
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Sektion Aurelia
N. brousonetii
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Sektion Ganymedes
N. triandus
var. triandus
var. cernuus
var. loiseleurii
var. concolor
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Sektion Tazettae
N. tazetta
N. aureus
N. barlae
N. bertolinii
var. algericus
var. discolor
var. primulinus
N. canariensis
N. corcyrensis
N. cypri
N. cupularis
N. italicus
N. canaliculatus
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N. ochroleucus
N. pachybolbus
N. panizzianus
N. papyraceus
N. patulus
N. polyanthos
N. elegans
var. fallax
var. flavescens
var. intermedius
var. oxypetala
N. dubius
var. micranthus
N. tortifolius
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Sektion Bulbocodium
ssp. bulbocodium
var. bulbocodium
var. nivalis
var. conspicuus
var. genuinus
var. ectandrum
var. serotinus
var. pallidus
var. citrinus
var. graellsii
N. obesus
N. bulbocodium
ssp. praecox
var. paucinervis
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N. romieuxii
ssp. romieuxii
var. romieuxii
var. rifanus
var. mesatlanticus
ssp. albidus
var. albidus
var. zaianicus
N. cantabricus
ssp. tananicus
ssp. cantabricus
var. cantabricus
var. foliosus
var. kesticus
var. petunioides
ssp. monophyllus
N. hedraeanthus
var. luteolentus
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Sektion Narcissus
N. poeticus
var. poeticus
var. hellenicus
var. majalis
var. recurvus
var. verbanensis
N. radiiflorus
var. radiiflorus
var. exertus
var. poetarum
var. stellaris
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Sektion Jonquillae
N. jonquilla
var. henriquesii
var. minor
var. stellaris
N. fernandesii
var. major
N. cordubensis
N. marianicus
N. assoanus
var. pallens
var. praelongus
N. gaditanus
N. willkommii
N. viridiflorus
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Sektion Pseudonarcissus
N. asturiensis
N. lagoi
N. minor
N. nanus
N. pumilus
N. parviflorus
N. provincialis
N. cyclymineus
N. pseudonarcissus
var. platylobus
var. insignis
var. montinus
var. minoriformis
var. humilis
var. festinus
var. porrigens
var. pisanus
ssp. eugeniae
N. abscissus
N. albescens
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N. alpestris
N. bivolor
N. gayi
N. nobilis
var. leonensis
N. longispathus
N. macrolobus
N. hispanicus
var. concolor
var. propinquus
var. spurius
var. bujei
N. moschatus
N. nevadensis
N. obvallaris
var. toscanus
N. pallidiflorus
var. intermedius
var. Asturicus
N. portensis
N. tortuosus
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Sektion Apodanthae
N. rupicola
var. rupicola
var. marvieri
var. watieri
N. cuatrecasasii
var. segimonensis
N. calcicola
N. scaberulus
N. atlanticus
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um herauszufinden zu welcher Sektion eine Narzisse gehört, hat Blanchard folgenden Schlüssel entwickelt:
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Staubbeutel parallel zur Achse der
Petalen = 2.
Staubbeutel lotrecht zur Achse der Petalen =
Bulbocodium
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Herbstblühend mit kurzer oder fehlender Nebenkrone = 3.
blüht im Winter oder Frühling = 5.
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Blüten gelb = Tapeinanthus
Blüten grün = 9.
Blüten weiß = 4.
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Kronröhre trichterförmig, Blätter breit = Aurelia
Kronröhre fast zylindrisch, Blätter schmal =
Serotini
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Perigon weiß, Nebenkrone scheiben- oder flach becherförmig = Narcissus
mit rotem oder trockenhäutigem Rand
Perigon weiß oder gelb, Nebenkrone becherförmig oder länger = 6.
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Nebenkrone so lang oder fast so lang wie die
Perigonblätter = Pseudonarcissus
Nebenkrone deutlich kürzer als die Perigonblätter = 7.
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Griffel und 3 Staubfäden länger als die Nebenkrone, Perigon stark zurückgebogen = Ganymedes
Griffel und Staubfäden kürzer als die Nebenkrone = 8.
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Blütenstiele gepresst, Blätter breit = Tazette
Blütenstiele rund, Blätter schmal = 9.
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Grüne Blätter ohne Kiel, glatter Stiel, mattschwarze Samen, keilförmig und ohne Strophiolum = Jonquillae
blaugrüne Blätter, zweigekielt, Stängel gestreift, schwarzglänzender Samen, kugelförmig und mit Strophiolum = Apodanthae
All diese Sektionen befinden sich zusammengefasst in der Division 10 der Einteilung der Hybriden
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Division 1: Trompetennarzissen
Die Nebenkrone ist mindestens so lang oder länger als die Perigonblätter, auf einem Stiel sitzt jeweils eine Blüte, frühe bis mittlere Blütezeit.
Dies sind die sehr weit verbreiteten Osterglocken, Abstammung hauptsächlich von Narcissus pseudonarcissus.
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Division 2: Großkronige Narzissen
Die Länge der Nebenkrone beträgt mindestens ein der Drittel Perigonblätter, ist aber keinesfalls länger als diese, auf einem Stiel sitzt jeweils eine Blüte, frühe bis mittlere Blütezeit, meist zweifarbig.
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Division 3: Kleinkronige Narzissen
Die Nebenkrone ist kleiner als ein Drittel der Perigonblätter, auf einem Stiel sitzt jeweils eine Blüte, mittlere bis späte Blütezeit.
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Division 4: Gefülltblühende Narzissen
Die verschiedenen Formen haben entweder gefüllte Nebenkronen oder diese fehlen und werden durch zusätzliche Perigonblätter ersetzt, der Stiel kann eine oder mehrere Blüten tragen, mittlere bis späte Blütezeit.
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Division 5: Engeltränennarzissen
Abstammung von N. triandrus, Triandrus-Hybriden genannt. Eine oder auch mehrere glockenförmige Blüten, die nickend am Stiel hängen, das Perianth ist nach hinten zurückgebogen, stark duftend, späte Blütezeit, schmales Laub
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Division 6: Alpenveilchennarzissen
Die Cyclamineus-Hybriden stammen von N. cyclamineus ab, die Perignonblätter sind stark nach hinten umgebogen, je Stiel eine Blüte, sehr frühe bis mittlere Blütezeit.
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Division 7: Jonquillen
Abstammung von N. jonquilla und Arthybriden, zwischen 2 und 6 Blüten je Stiel mit flachem Perianth, dunkelgrünes Laub, stark duftend, späte Blüte.
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Division 8: Tazetten
Abstammung von N. tazetta oder aus Kreuzungen mit N. poeticus (Poetaz-Hybriden). N. tazetta ist meistens nicht winterhart und wird hauptsächlich zum Treiben verwandt. Blütenstand mit 2 bis 16 Blüten mit kleinen, schalenförmigen Nebenkronen, starker Duft.
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Division 9: Dichternarzissen
Abstammung von N. poeticus, eine Blüte je Stiel, weiß mit sehr flacher, oft rotgeränderter Nebenkrone, starker Duft, verwildert, späte Blüte
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Division 10: Wildarten
In dieser Division sammeln sich alle Species aus den Sektionen und deren natürliche Arthybriden.
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Division 11: geschlitztkronige Narzissen
Bei diesen Hybriden ist die Krone in ihre ursprünglichen 6 Blütenblätter aufgespalten, bei den anderen Narzissen sind diese miteinander verwachsen. Deshalb werden diese Hybriden auch als Split-Coronas bezeichnet, der Stiel trägt ein Blüte, sehr frühe bis mittlere Blütezeit.
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Division 12: sonstige Narzissen
Hier sammeln sich alle Hybriden, die keiner der anderen Divisionen zugerechnet werden können. Davon gibt es nur sehr wenige
| © Christiane Frost 10.3.2011
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im Garten
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