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Liste 297 |
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Dactylorhiza maculata
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Die Knabenkräuter sind die taxonomisch schwierigste Gruppe der mitteleuropäischen Orchideen. Die Variabilität bei allen Arten ist sehr groß, schon innerhalb einer Population gibt es erheblich Unterschiede.
Verbreitet ist das gefleckte Knabenkraut über Mittel- und Westeuropa, Nordeuropa, Iberische Halbinsel, Russland bis hin nach Sibirien.
Als eine der am häufigsten anzutreffenden Dactylorhiza-Arten finden wir es in Wiesen, Weiden, Nadel- und Laubwäldern, vor allem in den Mittelgebirgen ist es beinahe flächendeckend verbreitet, die Vorkommen im norddeutschen Flachland sind stark geschwunden.
Die große Varianz der Art hat zur Beschreibung zahlreicher Unterarten und Varianten geführt.
Dactylorhiza maculata zeigt eine große Anpassungsfähigkeit auch im Garten, sie nimmt mit beinahe jedem Gartenboden vorlieb, der nicht zu feucht oder zu trocken ist, Halbschatten wird bevorzugt.
Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August und dauert mehrere Wochen. Die Höhe der Blüte kann einen halben Meter erreichen, man erkennt sie nicht nur an der spitzenständigen Blütentraube, sondern auch an den länglichen Blättern, die braun oder schwärzlich gefleckt sind. (maculata = gefleckt)
Die Einzelblüten haben purpurne Flecke und Striche, die seitlichen Blütenhüllblätter stehen ab, die Lippe hat 3 Lappen und der abwärts gerichtete Sporn ist walzlich. Die Frucht ist eine 6-10 blättrige Kapsel.
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Die Knabenkräuter haben 2 hodenförmige Zwiebeln, und die Legende erzählt, dass der, der sie genießt, die Kraft bekäme, Knaben zu zeugen, woher auch der deutsche Name Knabenkraut stammt.
Die Pollenkörner sind durch eine wachsartige Masse zu sogenannten „Pollinien“ zusammengeklebt, die im Kelch sitzen. Das nektarsuchende Insekt streift sie beim Rückzug mit dem Kopf ab und überträgt sie auf die nächste Blüte.
Wegen der vielfach grundverschiedenen Formen der Orchideenblüten, gerade hinsichtlich der Länge des Sporns, hat jede Orchideenart „ihr“ bestimmtes Befruchtungsinsekt, dessen Saugrüssellänge oder dessen Kopfform am besten angepasst ist.
Es benötigt mehrere Monate bis die Samen ausgereift sind, bis 180 000 Samenkörner enthält eine Frucht.
Diese Menge an Samen ist auch für den Fortbestand erforderlich, da nur der Same keimt, der den entsprechenden Mykorrhizenpilz im Boden antrifft, ohne den eine Keimung nicht möglich ist.
Sechs Jahre braucht ein Keimling um die erste Blüte zu treiben.
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