Um 1940 kreuzte Leslie Woodriff (USA) Lilium speciosum var. rubrum mit Lilium henryi, das bekannteste Ergebnis ist die erste Orientpet-Lilie
Black Beauty mit auswärtsgebogenen gepunkteten
Tepalen.
Obwohl die Ergebnisse dieser Kreuzung überwiegend diploid sind, erwiesen sich die Hybriden größtenteils steril, bzw. überleben die Sämlinge aufgrund einer genetischen Inkompatibilität selten.
Dadurch waren zunächst die Verbreitung und der Züchtung dieser Hybriden enge Grenzen gesetzt. Die Vermehrung der wenigen gelungen Sorten konnte nur über die vegetative Vermehrung erfolgen.
Samuel Emsweller und LaVern Friemann (beide USA) versuchten mit Hilfe von Colchicin bei der vegetativen Vermehrung einen tetraploiden Klon von
Black Beauty zu erzeugen, was letzlich auch gelang. Es gab nun von
Black Beauty Pflanzen mit einer unterschiedlichen Anzahl von Chromosomensätzen, diploide, triploide und tetraploide.
Die tetraploide
Black Beauty zeichnete sich durch größere Blüten, kräftigere Stielen und üppigere Belaubung aus, auch das Züchtungsziel würde erreicht: fertile Samen.
Dr. Robert Griesbach kreuzte die tetraploide Form mit der von Leslie Woodriff gezüchteten Lilium regale
White Henryi und schuf damit eine der frühen Orienpet-Hybriden
Leslie Woodriff.
LaVern Friemann kreuzte um 1980 die beiden tetraploiden Sorten
Black Beauty und
Journey´End und selektierte aus den Sämlingen
Scarlet Delight.
Der Niederländer Peter Schenk führte die gleiche Kreuzung durch und selektierte sie heute noch sehr beliebte
Arabesque mit weit ausgebreiteten dunkelroten Tepalen.
Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts kam
Sheherazade eine Kreuzung von Miss Freemann zwischen
Thunderbolt und einer tetraploiden
mit dunkelroten, cremefarben gerandeten Tepalen auf den Markt.