Ein Garten in Norddeutschland

(: Pflanzen - Arten und Sorten - in der Geschichte und Mythologie :)
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Allium - Zierlauch


Lange Zeit ging die Liebe zu den Alliumgewächsen aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) nur durch den Magen, dabei gibt es sehr viele Formen, die nicht nur essbar sind, sondern auch einen hohen Zierwert haben.
In manchen Laubwäldern strömt dem Spaziergänger ein kräftiger Geruch nach Zwiebeln und Knoblauch entgegen, besonders in den warmen Abendstunden im Mai und Juni und dieser Geruch passt so gar nicht zu dem, was man sich unter den linden Maiendüften einer Frühlingsnacht vorstellt. Geht man diesem Geruch nach, erkennt man rasch, dass der Waldboden auf weite Strecken von einer Pflanze überwachsen ist, die mit schönen weißen Blütendolden prangt und zwei langgestielte, länglich-elliptische Blätter hat, die vorn in eine Spitze auslaufen, die zum Teil zu einer Tüte zusammengerollt ist.

Es ist der Bärlauch, Allium ursinum (Allium = Zwiebel; ursinum = der Bär), auch Wilder Knoblauch, Waldknoblauch oder Zigeunerlauch genannt.
Er ist mit höchstens 30 cm Höhe, keine besonders große Pflanze, aber die Dolde, lässt bei Massenwuchs, den Waldboden oft wie überschneit aussehen.
Die Einzeldolde ist flach, mit einem langen Stiel, und ist bis zur vollständigen Entfaltung mit einer trockenen Scheide umhüllt. Die Blütenkrone der Einzelblüte ist weiß und hat 6 Blütenblätter. Die Frucht ist eine Kapsel.
Die Blätter erscheinen schon im März/April und sind dann eine beliebte und gesunde Beigabe zu verschiedenen Gerichten und dies sollte man reichlich nutzen, denn nicht ganz umsonst haben die Völker der Antike diesem Lauch den Beinamen "ursinum" gegeben.
Man glaubte der Bär verleihe seine Kräfte bestimmten Pflanzen und wenn diese Pflanzen durch den Menschen verzehrt werden, gehen die Kräfte auf ihn über. Besonders nach den langen Wintermonaten wurden die frischen Bärlauchblätter geschätzt.


Bärlauchblätter weisen hohe Konzentrationen von Eisen, Mangan, Magnesium, Adenosin  und Schwefelverbindungen auf. Anders als beim Knoblauch entsteht durch den Genuss von Bärlauchblättern kein Mund- und Körpergeruch; nach Untersuchungen des Landesuntersuchungsamtes in Münster liegt es daran, dass die Schwefelsubstanzen an bestimmte Eiweiße gebunden sind.
Bärlauch gedeiht im Halbschatten, auf tiefen, feuchten und kalkhaltigen Böden am besten.

Porree, Allium porrum, wurde wahrscheinlich schon von den alten Ägyptern aus dem, in den Mittelmeerländern wild vorkommenden, A. ampeloprasum gezüchtet, zusammen mit der Speisezwiebel, Allium cepa und dem Knoblauch, Allium sativum diente es zur Ernährung der Sklaven beim Bau der Cheopspyramide, wie Herodot berichtet.
Den Ägyptern galt die Zwiebel als heilig, nachdem Dictys, ein Liebling des Isis, in den Nil stürzte und ertrank, als er nach einer Zwiebel greifen wollte.

In der Gegend von Wien diente die Zwiebel als Wetterprophet für das ganze Jahr: Man legte vor der Neujahrsmesse 12 salzgefüllte Zwiebelschalen auf den Tisch und untersuchte sie nach der Messe. Je nachdem nun das Salz trocken geblieben oder geschmolzen war, wird der betreffende Monat trocken oder nass.

Ein altes Heiratsorakel besteht darin, an Weihnachten in die Ecken der Stube je eine Zwiebel zu legen und ihnen den Namen je eines Heiratskandidaten zu geben. Am Dreikönigstag sieht man nach, wessen Zwiebel ausgetrieben hat, der wird sich als Freier melden. Hat keine Zwiebel ausgetrieben, so kommt keine Hochzeit zustande.

In einer Sage aus der Pfalz ruft ein Waldmännchen seinem von den Menschen gefangenen Weibchen zu: "Wenn Du alles sagst, so sag aber nicht, wofür Rosshaar und Zwiebelschalen gut sind".

Friedrich Schiller setzt der Zwiebel mit der Kapuzinerpredigt aus Wallensteins Lager ein eindrucksvolles literarisches Denkmal: "Auf das Unrecht, da folgt das Übel, wie die Thrän’ auf den herben Zwiebel.."

"Gruß aus Borna in Sachsen, wo die Bornschen Zwiebeln wachsen", steht auf einer alten Ansichtskarte. Dieser Satz ist doppeldeutig, um Borna war eines der größten Anbaugebiete für Küchenzwiebeln, aber die "Bornsche Zwiebel" ist aus Nougat und Marzipan.

Seit dem Altertum ist die Zwiebel eines der beliebtesten Hausmittel. Sie ist bekannt für ihre desinfizierende und antibakterielle Wirkung bei Erkältungen und Darminfektionen, bis hin zu Anwendungen bei Cholera und Ruhr.
Während der Cholera-Epidemie 1854 in München schälte man eine Zwiebel, spickte sie mit Gewürznelken und trug sie in der Tasche.
Aber auch bei Insektenstichen, Husten oder Rheuma, Verstopfungen, Ohrentzündungen, Harnverhalten, Wassersucht und vielem mehr wird die Zwiebel geschätzt.
1534 wurde der Großfürst Wassili Iwanowitsch von Russland, der an einem Geschwür in der Leiste litt, mit gebackenen Zwiebeln, die auf das Geschwür aufgelegt wurden, behandelt.
Angeblich wird dadurch der Aufbruch und die Eiterung des schmerzhaften Geschwürs ausgelöst.

Von der Speisezwiebel gäbe es noch sehr viel an Brauchtum, Bedeutung etc. zu erzählen, ebenso wie vom ......

Knoblauch, Allium sativum
Das Chronicon luneburgiense verwendet bei der Beschreibung der Wahl des "Knoblauchkönigs" Hermann von Salm (um 1040-1088) als Gegenkönig von Heinrich IV. das Wort clufoc, angeblich abgeleitet von dem althochdeutschen klioban:
"Herman was gekoren to Isleve (Eisleben) dar dat clufoc wazzet; he was ok koning clufoc geheten."  Hermann wurde in Eisleben gekrönt, wo auch der Knoblauch wächst, weshalb er auch Knoblauchkönig hieß.
Verfolgt man das Wort, so stößt man bald auf die Begriffe Klobelauch, Kloblauch im Angelsächsischen auf cleofan bis hin zum englischen cleave = spalten; cloves = Zehen

Es ist zu vermuten, dass aus dem ursprünglichen Kloblauch, welches die in sogen.. Zehen gespaltene Wurzel dieses Lauches beschreibt, das heutige Wort Knoblauch entstanden ist, die Vermutung wird untermauert durch das niederdeutsche Wort klöben = teilen, spalten.
Der Knoblauch war, ebenso wie die Zwiebel, den Ägyptern heilig, beide Pflanzen wurden beim Schwur angerufen. Sie zu entweihen, indem man sie zerkaute, galt als Frevel.
Juvenal, er wurde wegen seiner Spottzeilen gegen einen Tänzer nach Ägypten verbannt, spottet auch dort:  "O fromm-seliges Volk, dem Götter ersprießen im Garten!"
Nur die Priester des alten Ägypten aber kamen ohne die Zwiebel und den Knoblauch im täglichen Leben aus, das Volk kümmerte sich wenig darum.
Auch bei den Israeliten stand die Zwiebel und Knoblauch auf dem Speiseplan, beim Auszug aus Ägypten sehnte man sich nicht nur nach den Fleischtöpfen zurück, sondern bedauerte allgemein: "Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und der Kürbisse, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebel und des Knoblauchs." (4. Moses,11.5)
Auch die alten Griechen hielten Zwiebel und Knoblauch in Ehren. Bei den Symposien, den Umtrünken und rituellen Festen, in Delphi, die ein Gastmahl für Apollo darstellten, erhielt derjenige, welcher die größte Lauchzwiebel in den Tempel brachte, eine Gabe vom Mahl der Priester.
Seit die Lauchzwiebel, die nach der Geburt von Apollon und Artemis geschwächte Leto, wieder zu Kräften kommen ließ, galt die Zwiebel auch im alten Griechenland als heilig.
Eine Brühe aus Knoblauch und Salz gehörte zu den Volksgerichten im antiken Griechenland.
Horaz (65 – 8 v. Chr.) fand den typischen Geruch so furchtbar, dass er meinte, Knoblauch sei noch tödlicher als Schierling. Trotzdem waren auch der Knoblauch und die Zwiebel in alten Rom ein Volksnahrungsmittel. Nach der Stadt Askalon, (Im schwarzen Walfisch zu Askalon...... ) südwestlich von Tel Aviv gelegen, dem ehemaligen Hauptanbaugebiet, ist die Schalotte, Allium ascalonicum benannt. Der mildscharfe Geschmack der Schalotte, macht sie zu der edelsten Art unter den Nutzzwiebeln. Sie kommt bei uns kaum bis nie zur Blüte.

Wohingegen der Schnittlauch, Allium schoenoprasum schon ein wenig zu den Ziergewächsen dieser Art gezählt werden kann, oftmals wurden die Beete mit Schnittlauch eingefasst. Die grasartigen Büschel tragen ab Mai wunderschöne mauvefarbene Blütendolden.

Dies war nun etwas Geschichte und eine Aufzählung der essbaren Arten des Alliums, nicht ganz, denn auch einige der Zierlaucharten sind durchaus essbar.
Von den beinah 700 Arten (keine Angst, ich zähle sie nicht alle auf ) des Alliums stammen fast alle von der nördlichen Halbkugel, sie sind beheimatet auf feuchten Wiesen und in Wäldern Mitteleuropas, aber auch an den steinigen Küsten des Mittelmeers, ebenso in der Steppe Sibiriens, in Salzsümpfen, in Wüsten und Halbwüsten, in den Rocky Mountains, in den Alpen und dem Kaukasus.
Aus Mittelasien und Fernost kommen die Arten mit den imposanten, großen Blütendolden, dabei ist zu bemerken, dass die in Nepal, Tibet und China beheimateten Arten meist blaue Blüten haben, während bei den weiter westlich angesiedelten Arten die Farbtöne rosa, weiß und lavendel vorherrschen.
Aus Nordamerika kommen sehr viele Alliumarten, die meisten stammen von der Pazifikküste, aber auch aus den Prärien des Ostens. Eine grobe Einteilung der Ansprüche des Alliums kann man anhand der Wurzeln vornehmen:
Sorten mit schmalen, kleinen, langen Zwiebeln, die oft in Büscheln oder an einer Wurzelverlängerung (rhizomartig)sitzen, benötigen einen wasserdurchlässigen, aber nie ganz austrocknenden Standort, der auch halbschattig sein darf. Diese Arten, der Blätter auch den größten Teil des Jahres nicht absterben, gedeihen in unserem Klima  sehr gut und neigen auch zum Verwildern.
Je größer die Zwiebel, desto trockener und sonniger muss der Pflanzort sein, diese Alliumarten stammen größtenteils aus Gegenden mit einem wüsten- oder steppenartigen Klima, nach der Blüte und der Ausbildung des Samens ziehen sie ein. Beim Setzen von Zierlauch darf man nicht sparsam sein, er wirkt am besten in großen Gruppen, bei den hohen Arten sollte man schon 10 Stück zusammensetzen, bei den kleineren Arten 50 bis 100 Stck. flächig setzen um eine Wirkung zu erzielen.
Die großen Alliumsorten, mit Blütenschäften von mehr als einem Meter, können oft im 2. oder dritten Jahr blühfaul werden, dann nimmt man die Zwiebeln auf und bewahrt sie bei Temperaturen um 25 Grad auf und setzt sie erst im November auf einen neuen Platz.
Da die Laucharten hinsichtlich Höhe, Blütezeit und Standort variieren, kann man sich, bei guter Planung, vom späten Frühjahr bis zum Spätsommer an den Blütenbällen erfreuen.
Ein Problem bildet das früh einziehende Laub vieler Arten, was am durch Setzen von Polsterstauden und Einbindung der höheren Arten ins Staudenbeet gut kaschieren kann.
Allium ist ein Frostkeimer und viele Arten säen sich selbst gut aus, andere bilden Brut- oder Nebenzwiebeln, die rhizombildenden lassen sich teilen wie Stauden.
Vorsicht ist geboten bei Arten, die Brutzwiebeln in den Blütenständen ausbilden, wie A. carinatum, A. vineale, A. scorodoprasum, A. paradoxum, A. roseum, A. canadense, A. Ampeloprasum var. bulbiferum, A. nigrum, A. caerulum und A. moly

Allium wird selten von Krankheiten befallen, mangelnder Wasserabzug kann aber zu Totalausfällen führen.
Gefahr geht auch von Schnecken aus, die gern die jungen Triebe und vor allen Dingen die Sämlinge verspeisen. Der Maulwurf frisst die Zwiebeln zwar nicht an, aber Schäden können dadurch entstehen, dass die Wurzeln der Zwiebeln plötzlich im Maulwurfsgang frei hängen, Mäuse und Wühlmäuse allerdings können schon beträchtliche Schäden anrichten. Auch der Dickmaulrüßler, das Lilienhähnchen, die Zwiebelfliege, Thrips und Nematoden können Schäden anrichten.
Brandpilze (Urocystis cepulae), Botrytis, echter Mehltau (Sclerotium cepivorum) und der falsche Zwiebelmehltau (Prenonospra destructor) können Allium schaden, hier muss ich aber sagen, dass ich solch einen Befall noch nie hatte.
Arten, die in Deutschland teilweise noch wild vorkommen:

A.lusitanicum, der Berglauch kommt noch wild in den Alpen, dem Alpenvorland, den Mittelgebirgen, teilweise auch im Flachland und in den Küstengebieten, er steht regional auf der Roten Liste. Die purpurn bis purpurlila Blütendolden stehen – je nach Standort – auf 10 – 40 cm hohen Stängeln. Die Zwiebel ist rhizomartig ausgebildet. Lauchgeruch.








A. victorialis , Allermannsharnisch oder Siegwurz, eine Pflanze um die sich viel Aberglauben rankt, steht ebenfalls regional auf der Roten Liste. Die weißen bis grünlichgelben kugeligen Blütendolden, die vor dem Aufblühen nickend sind, stehen auf 30 bis 50 cm hohen Stängeln. Lauchgeruch
Die Bergleute im Mittelalter glaubten, dass die Siegwurz vor bösen unterirdischen Geistern schütze, ebenso war man davon überzeugt, dass der „Duft“ die Bösartigkeit von Dämonen überwinden würde, auch sollte ein Stück des Rhizoms, als Amulett getragen, "hieb-, stich- und schussfest" machen.
In Sennhütten aufgehängt wehrte sie die Behexung des Viehs ab, vergrubt man sie unter der Türschwelle, kam nichts Böses ins Haus.

Findet ein Mädchen am Mariahimmelfahrtstag (15.August) eine Siegwurz, so kommt sie in demselben Jahr noch unter die "Haube", sollte es einmal nicht klappen, so rief sie:
Dat Allermannsharnisch, dat böse Krut,
dat hebb ik esocht un bin doch kine Brut!

Darauf bekam sie dann den Spottvers
Lotte, gieb den Küken was,
lass die Glucke saufen.
Trau den Junggesellen nicht,
lass sie alle laufen
.

zu hören.
Man schätze den Allermannsharnisch als Mittel gegen Skorbut, überhaupt wurde er oft als Nahrung verwendet, sowohl frisch wie auch eingelegt, in Sibirien wurde er eingesalzen für den Wintervorrat. Lauchgeruch, Blütezeit: Juli - August

Allium oleraceum , der Kohllauch, ebenfalls regional auf der Roten Liste, bildet in der Scheindolde viele, violett überlaufene Brutzwiebeln, die Blüten daziwischen sind grünlich weiß oder auch rot überlaufen. Die Blütenstängel können eine Höhe von 100 cm erreichen. Wie schon der deutsche Name ausdrückt, ist auch dieser Lauch essbar. Lauchgeruch, Blütezeit: Juli - August

Allium angulosum,
auch der kantige Lauch ist essbar. Diese Art ist in der Roten Liste als gefährdet gekennzeichnet. Oft wird diese Art des Alliums unter der Bezeichnung A. pyrenaicum im Handel angeboten, was aber eine andere Art ist.
Im Gegensatz zu den meisten Alliumarten sterben bei dem kantigen Lauch die Blätter während/nach der Blüte nicht, was den Gartenwert natürlich erhöht. Er gedeiht auch in saueren, kalten Boden zuverlässig, benötigt aber Feuchtigkeit. Die Blütezeit der blasslila, halbkugeligen Dolden, auf den 60 cm hohen Stängeln, reicht von Juni bis August. Die Zwiebel ist rhizomförmig, walzig.




Allium strictum,
der steife Lauch ist durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt, auf der Roten Liste ist er als stark gefährdet eingestuft, Vorkommen noch vereinzelt in den Mittelgebirgen. Das Perigon ist purpurn, die Stängel sind am Grund netzfaserig beblättert. Lauchgeruch, Blütezeit: Juni bis Juli








Allium suaveolens,
der wohlriechende Lauch, kommt in den Alpen und dem Alpenvorland auf feuchten Wiesen wild vor, auf der Roten Liste ist er als gefährdet eingestuft. Dieser Lauch duftet angenehm und stark. Der untere Teil des 30 bis 50 cm langen Blütenschaftes wird von den langen, flachen Blättern umhüllt. Die halbkugelige Dolde besteht aus rosaroten oder weißen becherförmigen Einzelblüten, die gelbbraunen Staubgefäße ragen weit heraus. Blütezeit: Juli bis August






Allium carinatum ssp. carinatum,
gekielter Lauch, diese Art hat bildet Brutzwiebeln in der Dolde aus. Der Blütenstand ist locker, die Einzelblüten sitzen an ungleichen langen Stielen, mich erinnert der Blütenstand ein wenig an eine Feuerwerksfontäne. Er ist für mich unheimlich schön, aber er ist mir äußerster Vorsicht im Garten zu halten, der Ausbreitungsdrang über die Brutzwiebeln ist kaum zu stoppen. Trotzdem ist auch diese Art auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Lauchgeruch






Im Handel wird Allium carinatum ssp. pulchellum angeboten, meist unter der Bezeichnung  A. pulchellum diese Variation bildet keine Brutzwiebeln aus. Blütenfarbe violettrosa oder bei der Sorte „Album“ weiß, Höhe ca. 60 cm. Blütezeit: Juli bis August









Allium paradoxum, seltsamer Lauch, ist ein Einwanderer aus dem Kaukasus, ist eigentlich nur als Unkraut zu bezeichnen, meist bildet er keine Blüte aus, sondern nur Brutzwiebeln. Die Unterart Allium paradoxum var. normale hingegen ist durchaus gartenwürdig, in einer hängenden Traube an einem ca. 60 cm hohen Blütenstängel sitzen bis zu 15 große, weiße Einzelblüten, diese Unterart bildet keine Brutzwiebeln aus. Lauchgeruch, Blütezeit März bis April







Allium scorodoprasum ssp. scorodoprasum, der knoblauchartige Lauch oder Schlangenlauch, hat im Garten nichts zu suchen, er breitet sich unbarmherzig aus.










Die Unterart Allium scorodoprasum ssp. rotundum, meist angeboten als Allium rotundum, der Blütenstand ist eiförmig, die Einzelblüte dunkelpurpurn, die inneren Blüten haben breite weißliche Ränder, es werden keine Brutzwiebeln ausgebildet. Lauchgeruch, Blütezeit: Juni bis August









Allium sphaerocephalon, der kugelköpfige Lauch, blüht mit purpurnen, eiförmigen Dolden, die einen Durchmesser von bis zu 6 cm haben. Die bis zu 120 cm hohen Blütenstängel bewegen sich beim leisesten Windhauch, Bienen lieben die Blüten.
Auch diese Art bringt in geringen Mengen Brutzwiebeln hervor. Lauchgeruch, Blütezeit: Juli und August




Allium nigrum, der schwarze Lauch, sein Synonym besagt eigentlich schon alles: Allium multibulbosum auch diese Art ist nicht für den normalen Hausgarten geeignet, obwohl die grünlich- weißen Blüten mit dem rötlichen, breiten Mittelstreifen sehr hübsch sind. Die Bezeichnug „nigrum“ verdankt dieser Lauch dem grünlichschwarzem. Gelapptem Fruchtknoten, welcher ein hervorstechendes Merkmal ist. Lauchgeruch, Blütezeit: März bis Mai







Allium vineale, Weinberglauch, hier kann man nur eine Warnung aussprechen, Finger weg, ein kaum auszurottendes Unkraut.










Allium karataviense, der Blauzungenlauch kommt aus dem Pamir-Altai Gebiet, er wächst dort in lockerem Kalkstein. Beleibt ist er wegen der dekorativen Samenstände, die oft in Trockensträuße eingebunden werden, aber auch die graupurpurnen Laubblätter, die zur Blütezeit noch frisch sind und eine hübsche Umrahmung der Blüte bilden, sind schon eine Zierde, Voraussetzung ist ein gut drainierter Standort in voller Sonne, er lässt sich leicht aus Samen ziehen, aber neigt nicht zur übermäßigen Selbstaussaat (Ich habe noch nie Sämlinge gefunden) Blütezeit: April bis Mai Sorten: „Lucy Ball“, „Ivory Queen“

Allium moly, der Goldlauch, fälschlicherweise als das Zauberkraut der Odyssee bezeichnet, Allium moly kommt in Griechenland nicht vor, die Heimat dieser Art ist Ostspanien und Südfrankreich. Der Goldlauch braucht einen gut wasserdurchlässigen Standort im lichten Schatten, in voller Sonne verbrennen leicht die Blätter. A. moly vermehrt sich über Tochterzwiebeln, ist aber gut im Griff zu halten. Höhe: 20 – 30 cm, Blütezeit: April Sorte: „Jeannine“


Allium flavum, gelber Hängelauch, wild findet man es an trockenen Hängen in ganz Südeuropa, außer auf der Iberischen Halbinsel. Eine Blütendolde kann bis zu 60 Einzelblüten tragen, wenn sich die äußeren Blüten öffnen, neigen sie sich nach unten, während die mittleren noch geschlossenen Blüten weiterhin aufrecht stehen. Wenn die Pflanze dann Samen ansetzt, richten sich die Blütenstiele wieder auf. Höhe: 30 cm, Blütezeit: Juli – August

Allium triquetrum, dreikantiger Lauch, Reginald Farrer schreibt in "The English Rock Garden" über die Blüten dieser Art: "Von durchscheinendem Weiß, wie der Geist einer abgestorbenen weißen Blüte, die vor langer Zeit in tiefem Wasser ertrunken ist" Die bis zu 7 cm breiten, lockeren Dolden und sind in der Regel einseitig gewendet, die Form des Blütenstandes erinnert ein wenig an die Hasenglöckchen ( Hyacinthoides non-scripta). A. triquetrum benötigt einen feuchten Platz im Schatten unter Bäumen und Sträuchern, dort breitet sie sich allerdings rasch aus. (Ameisen) Höhe: 40 cm, Blütezeit: Mai








Allium caeruleum, der Sibirischer Enzianlauch oder Blaulauch sollte in keinem Garten fehlen. Die auf einem bis zu 80 cm hohen Blütenstängel sitzende 4 cm breite, fast kugelige Dolde besteht aus mittelblauen Einzelblüten mit einem dunkelblauen Mittelstreifen. Der Standort sollte trocken sein, die Heimat von A. caeruleum sind die Steppen und Salzsümpfe in Russland und Zentralasien. Blütezeit: Mai bis Juni






Allium giganteum, der Riesenlauch oder Riesenball-Lauch stammt aus dem Iran, Afghanistan und Mittelasien. Er braucht im Garten unbedingt einen warmen, sehr, sehr gut drainierten Platz um zu gedeihen und eine Höhe von 100 bis 200 cm zu erreichen. Die violettblaue Blütendolde erreicht einen Durchmesser von bis zu 20 cm, allerdings lassen sich die Samenstände nicht gut trocknen, da die Fruchtknoten leicht aufspringen. Die Selbstaussaat hält sich aber in Grenzen, da meistens die Standortbedingungen nicht erfüllt werden. Blütezeit: Juni bis Juli





Allium aflatunense, der Iranlauch sorgt für Verwirrung, diese Pflanze wurde wahrscheinlich von der Firma Van Tubergen eingeführt und wird beinahe in jedem Katalog der Pflanzenversender angeboten. Unter der Bezeichnung erhält man aber selten wirklich A. aflatunense, sondern meistens A. stipitatum, A. rosenbachianum, A. jesdianum oder A. hirtifolium, alles "Paukenschlägerlauch", wie auch A. giganteum, A. elatum und A. macleanii. Diese Verwirrungen begründen auch die stark unterschiedlichen Wuchshöhen: von 50 bis 150 cm. A. aflatunense hat eiförmige Zwiebeln mit papierartigen Häuten, die 6 – 8 Laubblätter sind riemenartig, ganzrandig, grundständig und viel kürzer als der Blütenschaft, der 80 bis 150 cm lange Schaft ist leicht gerippt. Die dichte, runde, hellviolette Blütendolde ist ca. 10 cm breit. Bei zusagendem Standort, sonnig und gut drainiert, sät sich die Pflanze gut aus, dieSämlinge brauchen mindestens 3 Jahre um zur Blüte zu kommen.

Allium christophii, der Sternkugellauch ist wohl der bekannteste „Paukenschlägerlauch“. Die Einzelblüte ist sternförmig, die Blütendolde erreicht einen Durchmesser von bis zu 30 cm mit bis zu 80 Einzelblüten. Die Fruchtstände können getrocknet werden und halten im getrockneten Zustand bis zu 2 Jahre. Er benötigt unbedingt einen heißen, trockenen Standort, wo es ihm gefällt, sät er sich auch aus, die Sämlinge benötigen bis zu 5 Jahren um zu blühen. Blütezeit: Juni bis Juli







Allium oreophilum, Syn. A. astrowskianum, der Rosenlauch bildet recht große karminrosa Blütendolden und eignet sich für den Steingarten mit einer Höhe von 20 cm. Die Heimat des Rosenlauches ist der Kaukasus, Pakistan, Afghanistan und die Türkei, dort wächst er auf Geröllfeldern bis in Höhen von 3000 m. Blütezeit: Juni – Juli
Sorte: "Zwanenburg"






Allium siculum, Nectaroscordum siculum, der sizilianische Lauch wird heute botanisch nicht mehr zu den Alliumgewächsen gezählt, aber immer noch unter diesem Namen angeboten. Er kommt in feuchten Wäldern von Frankreich bis Kleinasien vor und eignet sich auch für Lehmboden. Die Zwiebeln vermehren sich rasch, aber eine Anzucht aus Saatgut ist langwierig. Von den bis zu 120 cm hohen Blütenstängeln hängen die grünlichroten Blüten herab. Blütezeit: Mai bis Juni



Allium neapolitanum, der Nepallauch wächst an trockenen Stellen im Mittelmeergebiet und in Portugal, im Garten benötigt er einen warmen, sonnigen und geschützten Platz, die Blüten duften angenehm. Die Blütenköpfe sind reinweiß und halbkugelig. Höhe 60 cm, Blütezeit: Mai bis Juni
Sorte: "Grandiflorum"











Allium macleanii ist eng mit A. giganteum verwandt, die kugelförmige Blütendolde aus kleinen, lila bis violetten, sternförmigen Blüten hat einen Durchmesser von 10 bis 12 cm. Ein gut drainierter und sonniger Standort ist die Voraussetzung für ein gutes Gedeihen, Höhe: 80 – 100 cm, Blütezeit: Mai bis Juni






Allium stipitatum, ist an einem sonnigen, gut drainierten Platz im Garten leicht zu kultivieren. Diese Art gehört zu der Gruppe „Paukenschlägerlauch“, die in großen halbkugeligen bis kugeligen Dolden stehenden lilapurpurnen Blüten, duften angenehm. Durch zahlreich Nebenzwiebeln kann schnell ein umfangreicher Horst entstehen. Höhe: 100 cm, Blütezeit: Juni








Allium tuberosa, ebenfalls leicht zu kultivieren ist der knollige Lauch, dessen kegelförmige Zwiebeln an einem kurzen Rhizom sitzen. Von dieser in Ostasien beheimatete Art können sowohl Blätter als auch Blüten für Salate verwendet werden, wie dies schon seit Jahrtausenden in China und Japan getan wird. A. tuberosa gedeiht sowohl in der Sonne wie auch im Schatten, die Pflanze verbreitet sich horstartig. Die Blütendolden sind halbkugelig aus weißen Einzelblüten mit einer grünen, selten braunen Mittellinie zusammengesetzt. Höhe 30-50 cm, Blütezeit: August bis Oktober.

© Christiane Frost 3.3.2015



im Garten

Allium aflatunense

Allium caeruleum

Allium cernuum

Allium Hybride
Globemaster

Allium karataviense

Allium moly

Allium oreophilum

Allium paradoxum var. normale

Allium rosenbachianum

Allium senescum ssp. glaucum

Allium sphaerocephalon

Allium ursinum